ich bin DHT, 30 Jahre alt und nicht ganz unvertraut mit der Medizin.
Bis 25 führte ich ein ziemlich "normales", gutes Sexleben und habe mich um wenig geschert.
Mit 25 erkrankte ich an latenten Entzündungen im Bereich der Geschlechtsdrüsen, vermutlich ausgelöst durch einen aufsteigenden Harnwegsinfekt. Die Folgen waren umfangreiche Beschwerden sowie eine längere medikamentöse Therapie, bis das ganze in einen chronifizierten Zustand überging, aber keine akuten Probleme mehr bereitete.
Seitdem "darf" ich mich zu einer Minderheit der Männerwelt zählen, die beim Samenerguß regelmäßig eine überdurchschnittlich große Menge Ejakulat abgeben.
Dies war anfangs sehr belastend - meiner Partnerin war zunächst Erstaunen und ein gewisser Grundekel anzumerken, ein Schlucken nach Blasen fand nicht mehr statt, auch durfte ich nicht mehr in ihr ejakulieren - zu groß war die Hemmschwelle und die Sauerei für sie. Ein verschämtes Ejakulieren "irgendwohin" wurde schnell mit Zewa und Ungemütlichkeit beseitigt.
Mein Urologe stellte mir weitere Behandlungsmöglichkeiten in Aussicht, die aber weitreichende Eingriffe in den Hormonhaushalt bedeutet hätten. Ich lehnte vorerst ab, um zu schauen, wie es sich entwickelt.
Mittlerweile sind 5 Jahre vergangen, meine Partnerin und ich haben uns daran gewöhnt, es "lieben" gelernt und es in unser Sexleben eingebaut. Ich habe auch glücklicherweise bisher keine allzu großen Einbußen im Spermiogramm hinnehmen müssen, so dass bisher auch kein weiterer Behandlungsbedarf bestand, um dies zu verbessern.
Ein mittlerweile geschätzter Nebeneffekt war, dass ich in der Lage war, das Ejakulat abzuspritzen - also regelrecht herauszuschießen.
Nun bin ich 30, ich stehe im Job und habe viel Stress und gewichtige Probleme. Ich begann vor einiger Zeit eine Therapie mit einem Antidepressivum, einem SSRI.
Die Folge: Ich habe deutliche Einbuße der Libido, ich benötige sehr lange bis zu einem Orgasmus (eine regelrecht unangenehme Überreizung ist nötig), mein durchschnittliches Spermavolumen ist um knapp 70% zurückgegangen, die Konsistenz ist unangenehm zäh und nur noch herausquillend. Meine Partnerin zweifelt an ihren hervorragenden Liebesqualitäten, da sie mich kaum befriedigen kann und augenscheinlich nicht mehr machtvoll abspritze. Ich merke ihr an, dass auch ihr der Spaß derzeit fehlt, weil sie vermutlich mir anmerkt, dass ich unglücklich bin. Wir haben bereits darüber geredet, aber wie jeder weiß, manches kann man nicht durch Reden ändern.
Wie angedeutet, bin ich mit der Medizin nicht ganz unvertraut, dementsprechend habe ich Möglichkeiten, das einzuschätzen und mir zu helfen - aber es ist ein so unbefriedigender Zustand, dass ich sehr froh bin, dieses Forum zu finden und mein Leid euch zu klagen und vielleicht den ein oder anderen netten Tipp zu erfahren oder ähnlich Betroffene zu finden.
Beste Grüße
euer DHT
