bin neu hier. Seht es mir bitte nach, falls ich irgendwelchen Standards hier nicht gerecht werde. Ich habe mich viel in Foren durchgelesen, aber hätte nie gedacht, dass ich selbst einmal hier was verfasse. Ich bin dankbar für jedes offene Ohr und jeden Rat, jede Hilfe und jede Erfahrung, die ich hier bekommen kann. Kurze Informationen zu mir selbst:
Ich bin 27 Jahre jung, 187 groß und 90 kg schwer. Ich liebe und lebe meinen Sport (Ausdauer und Krafttraining) und abgesehen davon bin ich für jede körperliche Aktivität zu begeistern.
**Nun zu meiner Leidensgeschichte:**
Ich versuche, mich nicht allzu lang zu fassen, aber ich muss etwas ausholen, weil es für viele relevant für den Kontext sein könnte. Alles begann eigentlich mit jungen 18 Jahren. Damals ein doofer Kommentar von meiner Ex-Freundin über meine Penisgröße, was sie herum erzählt hatte, der mich schon leicht aus der Bahn warf. Heute weiß ich natürlich, dass das Quatsch ist, aber damals war es ein herber Schlag für einen sowieso verkopften Menschen wie mich. Das hat mich dann irgendwie in meinen jungen Jahren so verunsichert, dass ich jahrelang bei der Selbstbefriedigung meinen Penis gemessen habe in der Hoffnung, er würde doch diesen einen cm wachsen, um als „groß“ zu gelten (ich weiß, absurd). Darauf resultierend meine Scheu vor Intimität und Entblößung vor anderen Menschen (Umkleide) und Frauen. Jahrelang dann hin und wieder Frauen getroffen (an einer Hand abzählbar) und im Bett versagt, damals noch mit dem Gedanken, der andauernd an meinem Nacken hing, dass sie meinen Penis doch eh zu klein finden wird. Daraufhin kamen dann noch die Erektionsprobleme ins Spiel und mein sexuelles Selbstbewusstsein war komplett im Eimer.
Irgendwann dann mal eine sehr verständnisvolle Frau getroffen, die mit viel Vorsicht und Zeit mir diese Angst vor Entblößung nahm und ich mich bis heute optisch wohlfühle, was meinen Penis betrifft (und erst dann realisiert habe, dass er eigentlich niemals „zu klein“ war). Ein Problem aus dem Weg geschafft, blieben dann noch die Erektionsprobleme. Erst aus Aufregung und Unerfahrenheit (ich meine, woher hätten wir wissen sollen, wie Sex funktioniert) hat die Erektion immer kurz vorm Eindringen versagt. Das mehrmals, bis zu dem Tag, wo es dann mal mit der Einstellung „naja, vielleicht klappt es heute ja“ dann geklappt hat. Das war wahrscheinlich dann der schönste Tag meines Lebens, gefühlt.
Bis ich dann vor ein paar Monaten wirklich die absolute Liebe meines Lebens getroffen habe und tief entschlossen war, das Problem diesmal anzugehen und nicht davor wegzulaufen! Denn sie darf ich einfach nicht verlieren! Also wir beide total verliebt und intim durch Petting und Oralverkehr, alles erstaunlich gut, meine Erektion hielt gut (meistens besser, wenn mein Fokus beim „Tittenfick“ – sorry für den Ausdruck – bei ihr war als beim Oralverkehr, wenn ich meinen Penis und sie direkt vor Augen hatte). Da kamen nämlich schon wieder Anspannungen im Becken und mir selber auf, um ja die Erektion aufrechtzuerhalten. Irgendwann dann gesagt, komm, wir gehen in ein Wellness, mit der Hoffnung, es wird schon gut gehen! Pustekuchen, im Auto noch beim Warten totale Latte in der Hose gehabt und dann in der Sauna kurz vorm Eindringen wieder Feierabend! Da ist schon eine riesige Welt für mich nochmal zusammengebrochen und ich habe mir den Mut genommen, ihr von meinem Problem zu erzählen! Sie super verständnisvoll von Anfang an, aber ich, geplagt von Verlustangst und Misstrauen, kann ihr dieses Verständnis nicht glauben (schon hirnrissig, wenn man darüber nachdenkt).
So, naja, daraufhin meinte sie, geh zum Urologen und lass dich checken. Ich habe gesagt, getan, relativ früh einen Termin bekommen: dieser nahm mir Blut ab und verschrieb mir 5 mg Tadalafil, welches ich bei Bedarf einnehmen soll. Nichts angeschaut oder abgetastet, Blutwerte waren laut Arzt „sehr gut!“. Eigentlich gute Nachrichten, aber irgendwie verfiel ich nach dieser Beichte ihr gegenüber und dem Befassen mit diesem Thema in eine arge depressive Verstimmung. Habe mich überall dumm und dämlich gelesen, jeden Podcast, den es im Internet gibt, angehört und mir die schlimmsten Zukunftsängste geschoben.
**Danke, dass ihr bis jetzt noch dran seid. Jetzt zu meiner aktuellen Situation:**
Anfangs hatte ich von meiner Laune her Ups und Downs in 3-4-Tage-Abständen abwechselnd. Meine Libido spielt auch in gleichen Abständen verrückt: an guten Tagen haben wir täglich Telefonsex und ich habe totale Lust und an Tagen, wenn wir uns getroffen haben und sie mir einen geblasen hat und ich auch nur eine Sekunde nicht zufrieden mit meiner Erektion war, hatte ich am darauffolgenden Tag totale Depressionen und konnte keine Sekunde in meinen eigenen vier Wänden verbringen. Also ich hab andauernd meinen Penis im Kopf und vor Augen (wenn wir intim sind). Das hat mich so verrückt gemacht, dass ich einen absoluten Tiefpunkt erreicht habe und alles von Körper und Psyche hinterfrage. An eine Erektion ist grad gar nicht zu denken, geschweige denn Selbstbefriedigung (ich kriege nicht mal eine erzwungen mit ganz intensiven Fantasien, die Lust fehlt halt einfach komplett) und auch wenn ich mal Tage habe, an denen ich es schaffe und Lust habe, hinterfrage ich meine eigene Erektion, sodass ich fast schon Angst habe, eine zuzulassen. Habe angefangen, meine morgendlichen Erektionen zu hinterfragen und bin zum Entschluss gekommen, dass ich mir nicht mal mehr sicher bin, wann ich zuletzt eine hatte und es mir vorkommt, als hätte ich seit 10 Jahren keine mehr gehabt. Ich bin so verzweifelt, dass ich heute eine von den Tada 5 mg eingeschmissen hab, in der Hoffnung, es würde mir eine innere Sicherheit oder einen Effekt in mir auslösen, aber Pustekuchen, keine Wirkung und auch keine Nebenwirkungen oder ich bin so verkopft, dass ich nicht mal diese
**Jetzt zu meiner Frage bzw. zu meinem Hilfeschrei:**
Ich sehne mich so sehr nach Leuten, die eventuell das Gleiche durchmachen oder durchgemacht haben wie ich und mir vielleicht Rat geben können, ob es jemals eine Möglichkeit für mich geben wird, eine normale Sexualität mit einer Frau, die ich liebe, und Kinder, die ich gezeugt habe, zu erleben.
Ist das normal, dass nicht mal das Tadalafil mir heute was gebracht hat? Oder bin ich echt in der Hinsicht sogar ein hoffnungsloser Fall??
Was hat es mit dem Ausbleiben morgendlicher Erektionen (Morgenlatte) auf sich? Ich weiß, an Tagen, wenn es mir besser geht, wache ich auch nicht mit einer Morgenlatte auf, höchstens nach dem Wachwerden bekomme ich eine Erektion, die etwas anhält.
Vieles habe ich sicher schon vergessen hier noch zu fragen oder reinzunehmen, aber ich hoffe trotzdem auf reichlich Feedback und Add-ons eurer und meinerseits!
Ich danke euch schon mal vielmals und bitte um Verständnis bei Rechtschreibfehlern oder sonstigen Tabus. Bin neu hier.
Euer angeschlagener Löwe