walker hat geschrieben:
Als Junge stolpert man in der heutigen Zeit somit beinahe zwingend ins Pornowichsen (oder exzessive Videospielen) rein, sofern man nicht in sehr ausgeprägte soziale Strukturen eingebunden ist deren Aktivitäten als attraktiver empfunden werden und damit verhindern dass man beim Hochkommen der kleinsten negativen Emotion sich flüchtet in den beglückenden Rauschzustand eines Screenzombies.
Völlig richtig, walker. Und auch ich bin in diesen Abwärtsstrudel hineingeraten. Danach ist es immer besser als alles andere. Weggehen, einen trinken gehen, mit Freunden was machen, Vereine, Familie, Freundin, private Interessen...alles rückt in den Hintergrund.
Man lebt am Leben vorbei.
FÜR INTERESSIERTE:
Das mit 10 Jahren war sehr pauschal formuliert und bezieht sich nicht ausschließlich auf Internetpornografie. Ich fing an mit 12 Jahren, kleine Bilder von Bikinimodels aus dem Internet auszudrucken und dazu zu wichsen. Danach kamen Pornos, die von Freunden auf die Festplatte kopiert wurden. Ich könnte euch noch genau sagen, wie viele es waren und was darin zu sehen war, es hat sich eingebrannt, in meinem Gehirn manifestiert. Die Begeisterung darüber war riesig. Diese Pornos wurden mangels Nachschub ewig konsumiert und bis ins kleinste Detail betrachtet.
Darauf folgten Bilder im Web, auf einer Seite mit Inhaltsverzeichnis über Themen bezüglich Sex von A bis Z. Der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt und der Horizont erweiterte sich explosionsartig. Man sah Begriffe bzw. Dinge, die man vorher noch nie gesehen hatte. Zu der Zeit war ich wahrscheinlich 14 Jahre alt. Ich glaube das war der Punkt, an dem es eigentlich kein zurück mehr gab. Danach kamen Videos im Web, Downloads von Szenen und ganzen Episoden, später auf FullHD. Je besser und schärfer das Bild und je größer der Bildschirm, desto geiler. Ich glaube ich verliebte mich eher in den Bildschirm als in die Pornos... Danach wurde es kritisch: mit 17 oder 18 Jahren wurde die Sucht noch intensiviert. Um einen noch größeren Kick zu bekommen, entdeckte ich Frauen, die Geld von ihren "Sklaven" verlangten, damit diese dann wichsen und kommen "durften". Dazu werden Videos verkauft, in denen man sich dann Anweisungen der "Prinzessinen" stellen kann. Auch individuelle Videos auf Kundenwunsch wurden gedreht, für 10-20$ pro Minute. Und wieder kaufte man der verehrten Herrin etwas von ihrer Amazon Wunschliste. Geld zum Leben war nicht mehr da, dieses Gefühl war einfach zu gut. Ich kannte, dass ich ein Problem hatte, als ich einmal 50 Videos auf meinem Computer zählte. Ich löschte alle, kam 3-4 Tage weg davon und fing wieder neu an. Wieder zur selben "Mistress", gegen ein Entgelt durfte ich wieder in Sklave sein. Hinter diesem Fetish steckt eine schier unglaubliche Industrie, für Interessierte:
www.clips4sale.com. Das ganze änderte sich, als ich den Internetchatdienst "myfreecams.com" kennenlernte und dort auf andere Herrinnen traf, die ich auch finanziell beglücken "durfte". Mit dazu kam noch, dass ich mich für sie vor laufender Webcam demütigen ließ und mir selbst am Schwanz und Eier Schmerzen zufügte - sie hatten Spaß dran und ich auch, denn der Schmerz ließ meinen Dopaminspiegel explodieren. Ich tat Dinge dafür, die ich heute noch bereue. Das war mit 20. Nun fragt ihr euch wahrscheinlich, wie sich das noch toppen lässt. Tja, ich kam zurück zu "normalem" Pornostreaming. Aber ich suchte lange, um Videos zu finden, die mir einen noch größeren Kick gaben. Meist waren es Videos, in dem dominante Frauen Männer bestrafen, gemein sind, auspeitschen, generell Schmerz zufügen.
Irgendwann kam der Punkt, wo ich mir gedacht habe: "Wie zur Hölle kann man dazu geil werden?" Dabei war ich es, der dazu wichste.
Jeder von euch kann sich jetzt vorstellen, wieso ich sexuell gesehen nicht normal bin. Ich hoffe dennoch, dass ich irgendwann zurückfinden kann und ich über das ganze nur mehr lachen kann, bzw. stolz sein kann, dass ich es überwunden habe. Mit einem wundervollen Partner an meiner Seite.
Ach ja, 13 Tage sind jetzt. Ich spüre einen sehr starken Drang in mir, zu wichsen. Ich muss daher immer was tun und unternehmen, um mich beschäftigt zu halten, sonst führt es irgendwann unweigerlich dazu, dass die Hand wieder mal in die Hose rutscht.