man müsste das dann gleich am Anfang einer Beziehung beichten

Das verstehe ich nicht. Warum denn das? Gleich am Anfang derart "Werbung" für sich zu machen klingt für mich eher kontraproduktiv?

Für mich wiegt das Argument der Unumkehrbarkeit auch mit Abstand am meisten. Warum soll man sich der Gefahr denn aussetzen? SO schwierig oder belastend empfinde ich (derzeit) die heimliche Einnahme ja nun auch wieder nicht, als dass es mich derart quälen würde, dass ich über eine Ansprache nachdenken würde.

Aber vielleicht gibt es für den einen oder anderen ja auch Behelfslösungen; Man könnte, zum Beispiel bei Pillenentdeckung oder auf Nachfrage ob man denn irgendwas nehme, sagen, man nimmt hin und wieder "durchblutungsfördernde Mittel, die natürlich auch eine erektionsbegünstigende Wirkung hätten" o.ä. Das wäre dann immerhin keine 100% glasklare Lüge, gleichzeitig werden aber kritische Schlüsselworte wie "Viagra" oder "Potenzmittel" umgangen. Auf die Nachfrage (die ich von Frauen mit medizinischem Alltagswissen nicht erwarten würde), ob man denn jetzt Viagra damit meine, könnte man ebenfalls gerade noch wahrheitsgetreu mit "nein" antworten (denn es sind ja Kamagra/Cenforce/etc.). Somit hat man dann mit ihr darüber geredet, aber ohne zuviel unnötiges zu verraten.
Zumindest ein herumliegender Blister oder ungewollt beobachtetes Konsumverhalten sind dann erstmal hinreichend erklärt.
Ist natürlich nicht praxiserprobt diese Idee, und sowas funktioniert natürlich höchstens wenn die spezifische Gesprächssituation auch gut dazu passt, und bei googlewütigen Pillenskeptikerinnen ists vermutlich auch ganz sinnlos. Aber vielleicht hilft es ja manch einem.

Nochmals:

Meine Partnerin weiß es schon lange (nicht von Anfang an) und sie sagt auch manchmal, hast Du Deine tab schon geschluckt, können wir jetzt duschen und los legen oder wie lange dauert es noch?

Sie weiß, dass "ohne" die Erektion nicht so spannend ist - und dementsprechend vielleicht kein zweiter Orgasmus für sie drin ist (der erste ist beim 69 meistens) ...

Ich habe ihr es erklärt, auch dass der doc darin kein Gesundheitsrisiko sieht - habe ihr die Viagra gezeigt, die er mir mal als Probepackung mitgegeben hatte ...

Wir besprechen das ganz offen!

PS und ziemlich OT:

Zum Valentinstag habe ich ihr Gleitgel geschenkt.

oldholborn hat geschrieben:VORSICHT
In dem Moment wenn das Thema über unsere kleinen Helferlein auf den Tisch kommt
ist es im Kopf der Dame nicht mehr ihre Attraktivität ,ihr geiler Körper, ihre sinnliche Art, ...
sondern "NUR DIE PILLE" die uns so ein Stahlrohr verschafft
GAME OVER

Flocki hat geschrieben:Ja, sehe ich genauso. Sicher nicht bei _jeder_ Frau - aber das Risiko ist jedenfalls vorhanden.

VORSICHT mit der Aussage "Sicher nicht bei _jeder_ Frau"!

Frauen haben es an sich dass sie nicht stabil rational sind. Frauen tun, gerne auch prämenstruell, emotional irrlichtern und verstricken sich dabei auch schon mal in weinkrampfartige Hirngespinste.

Auch eine vermeintlich stabil rationale Frau ist nicht gefeit vor solchen Phasen - es brechen die Dämme, wenn dann die in ihrem Hinterkopf abgelagerte Pillenbeichte lawinenartig hervorbricht.

walker hat geschrieben: Frauen tun, gerne auch prämenstruell, emotional irrlichtern ....es brechen die Dämme, wenn dann die in ihrem Hinterkopf abgelagerte Pillenbeichte lawinenartig hervorbricht.

Das kann zB. durch die Bemerkung einer Freundin passieren, wenn diese erwähnt, dass sie ihren Partner beim Pilleneinwurf "erwischt" hat und dieser nur noch mit Pillen ficken könne. Dann kann auch bei einer Frau, die das von ihrem Partner wusste und bisher damit kein Problem hatte, die Krise ausbrechen.

Krise ausbrechen bei der Frau kann nicht zuletzt deswegen weil das Thema Potenzmittel gesellschaftlich nach wie vor latent negativ besetzt ist:

Deutsche Männer wissen zu wenig ü Potenzmittel/Viagra etc. !

walker hat geschrieben: - immer wieder höre ich von (ahnungslosen) Männern dümmlich-infantile Witze über Potenzmittel in der Art "Ach, die dort drüben ist so hässlich, da bräuchte ich ja Viagra wenn ich mit der ins Bett ginge".

Man soll sich dann nicht wundern wenn, in der Krise, solches Gedankengut nahtlos einsickert ins Hirn der einst verständnisvollen Frau.

walker hat geschrieben:Frauen haben es an sich dass sie nicht stabil rational sind.

Ich halte nichts von Verallgemeinerungen, die alle Frauen oder alle Männer oder alle Eskimos über einen Kamm scheren.

Es ist aber auch völlig egal, ob man annimmt, dass das von Oldholborn angesprochene Denkschema nun mit einer Wahrscheinlichkeit von 100%, 50% oder lediglich 10% auftritt. Warum sollte man das Risiko eingehen? Ich spiele auch kein Russisch Roulette - unabhängig von der Zahl der Kugeln in der Trommel.

walker hat geschrieben:Krise ausbrechen bei der Frau kann nicht zuletzt deswegen weil das Thema Potenzmittel gesellschaftlich nach wie vor latent negativ besetzt ist

100% ACK!

Und das bedeutet, dass der Mann, der damit anfängt, die Einnahme von PDE-5-Hemmern zu thematisieren, erstmal gegen das Ankämpfen darf, was sich inzwischen im Bild der großen Öffentlichkeit über diese Mittel eingebrannt hat. Abgesehen davon, dass dies einen immensen Aufwand bedeutet, ist der Erfolg ohnehin zweifelhaft. Und das alles ohne sich im Gegenzug einen nennenswerten Vorteil einzuhandeln.

ciao
Flocki

käng hat geschrieben:Ansonsten würde ich mich fragen, ob es die richtige Partnerin ist, wenn ich davon ausgehen muss, dass sie bei der erstbesten Gelegenheit die ganze Bude durchsucht. So was geht für mich gar nicht, denn ich schnüffle auch nicht in den privaten Gegenständen meiner Freundin herum und erwarte das umgekehrt genauso. Das hat mit gegenseitigem Respekt und Achtung der Intimsphäre des Andrern zu tun. Wer meint, das gelte nicht in einer Partnerschaft und man dürfe keinerlei Geheimnisse voreinander haben, ist schief gewickelt, zumal das meistens eh eine gemeine Lüge ist: Er soll sich offenbaren, während sie durchaus ihre Geheimnisse hat und diese allenfalls mit der besten Freundin teilt. Bei mir schrillen da schnell alle Alarmglocken.

Ich würde mich eher fragen ob es die richtige Partnerin ist, wenn ich vor ihr Dinge verstecken muss weil ich befürchte das sie mich (egal ob aus Unwissenheit, Ignoranz/Intolleranz oder warum auch immer) ansonsten nicht so akzeptiert wie ich bin...

Klar, man schnüffelt nicht in den Sachen des/der anderen, das hat was mit Respekt und Achtung zu tun so weit stimme ich zu - Aber auch keine Geheimnisse zu haben bzw. seinen Partner nach einer "Pillenbeichte" noch genauso bedingungslos und ohne Vorwürfe oder Zickereien zu lieben hat etwas mit Respekt und Achtung zu tun. Klar, wer eine Frau hat der es an ebensolchem Respekt/Achtung fehlt sollte ein Geheimniss draus machen... Ich persönlich würde mich aber dann auch gleichzeitig fragen ob sie wirklich die richtige ist für eine ernsthafte Beziehung.

Ich kann mit reinem Gewissen sagen das ich keine Geheimnisse vor meiner Partnerin habe, und ich bin mir relativ sicher das es im umgekehrten Fall genauso ist. Und selbst wenn nicht, so what? Was ich nicht weiss macht mich nicht heiss ^^ Ich würde niemals mein Recht darauf etwas zu tun (das in meinen Augen Unrecht ist) damit begründen das mein Gegenüber mir auch Unrecht tut. Kann mir nicht vorstellen das man mit so einer Einstellung seine Partnerin ein Leben lang halten kann, bzw. denke ich das dies mit Offenheit ungleich leichter ist.

Bei Affären, Seitensprüngen oder kurzlebigen Beziehungen ohne Zukunftspläne sieht die Sache natürlich wieder anders aus. In dem Fall sind die empfohlenen Verstecke pures Gold wert und ich möchte noch ergänzen, das in der Wand hinter einer Steckdose/Sat.Dose/Telefonanschluss auch ein vorzügliches Versteck wäre.

Greetz

WAS bitte, ist denn sooo schlimm daran, wenn die Partnerin weiss, dass ihr Pillen nehmt?

die Frauen wissen doch Bescheid. Glaubt doch keine, das ein dreistunden Fick normal ist. Die wissen doch ganz genau, wie es früher lief. Blick in die Statistiken schafft Klarheit.
Ich hingegen halte es so, dass ich es meiner Partnerin mitteile, wenn ich was genommen habe. Dann weiss auch sie, es geht richtig ab...

So ein Geschiss mit Verstecken. Da hätte ich viel zu tun.

Du bist vielleicht auch in einer Beziehung die schon vor Pillen entstanden ist.
Diesen Luxus haben manche Männer nicht und Dreistunden Ficks sind durchaus bei manchen Männern ohne Pillen möglich.

Das ist so ein Engstirniger Blickwinkel, ich will mich eigentlich gar nicht darauf einlassen hier jetzt runter zu beten dass du halt ein Ausnahmefall bist.

Man kann nicht immer von sich selbst auf andere schließen

Brenner hat geschrieben:WAS bitte, ist denn sooo schlimm daran, wenn die Partnerin weiss, dass ihr Pillen nehmt?

...dass es dann irgendwann auch ihre "beste Freundin" weiß und bald darauf - aber spätestens nach der Trennung - das halbe Dorf?

...dass sich die typischen Denkmuster "ich bin nicht attraktiv genug" etc. zumindest unterbewusst einschleichen?

...dass ab dem Moment tausend überflüssige Diskussionen geführt werden müssen, weil "das kann ja nicht gesund sein" oder "Pillen aus dem Netz - da ist doch Rattengift und Betonpulver drin" oder "wieso nimmst Du so viele Pillen mit in den Urlaub - hast Du nur Sex im Kopf" oder ... oder ... oder

Es gibt noch massenhaft weitere Gründe, die kannst Du alle hier nachlesen. Natürlich muss nicht jeder einzelne davon nach der Offenbarung des Pillenkonsums auch Realität werden - nur weiß man das eben vorher nicht! Und ein Zurück gibt's dann nic ht mehr.

Und jetzt drehen wir mal den Spieß um? Was ist denn sooo schlimm daran, wenn die Partnerin es _nicht_ weiß?

Abgesehen davon, dass man dann keine Schachteln herumliegen lassen darf, auf denen fett "Viagra" steht, sehe ich da gar keinen Nachteil! Und wenn man darauf verzichtet, PDE-5-Hemmer im weithin bekannten "Viagra/Cialis-Style" zu nutzen und keine Blister herumliegen lässt, deren Beschriftung sich googlen lässt, verschwindet auch dieser einzige Nachteil. Ich lasse meine Pillen offen herumstehen, genau da, wo auch andere Tabletten und Nahrungsergänzungsmittel stehen. "Tarnen" ist nämlich unendlich viel einfacher und entspannter als "Verstecken".

ciao
Flocki